Montag, 21. September 2015

(Tierschutz) Die Vorurteile Teil 1 Die Schutzegbühr

Wer Tierschutz macht oder sich damit befasst kennt das leidige Thema ,,Schutzgebühr". Man liest sehr oft das man die Tiere kostenlos abgeben soll oder das es unverschämt ist, das eine Schutzgebühr verlangt wird. Was genau rechtfertigt so ein Denken? Warum soll ein Tier welches, geimpft, gechipt, entwurmt und ggfs. kastriert ist kostenlos abgeben werden?

Aus dem Grund habe ich mich einmal genauer damit befasst. Dafür habe ich mich ein wenig auf Kleinanzeigen Seiten umgeschaut, da wurde ich auch sofort fündig und habe es als Vergleich genommen. Es handelt sich ebenfalls um einen Mischlingshund.



Eine Schutzgebühr heißt nicht umsonst SCHUTZgebühr.

Wer eine Schutzgebühr bezahlt überlegt es in der Regel 3 mal ob man einem Tier ein Zuhause geben will und nicht nach kurzer Zeit sagt ,,Nö, ich hab kein Bock mehr auf das Tier", genau das passiert oft mit den Tieren die irgendwo zu verschenken sind. Die Kosten für Impfen und Co müssen auch gedeckt werden...

Was auch gerne gesagt wird wenn es um die Schutzgebühr geht ,,Man kann froh sein wenn jemand so ein Tier überhaupt nimmt"

Die Schutzgebühr deckt die Kosten eines Tierschutz-Hundes selten ab! Auch bei einer Katze nicht.

Man schaue nur bei diversen Kleinanzeigen...

Welpen wurden privat "gezüchtet" und sollen für 350 Euro verkauft werden, es handelt sich um Mischlings-Welpen. Man liest die Anzeige weiter und das Tier ist weder geimpft noch ist es Chip oder besitzt einen Ausweis. Wow! Doch es wurde entwurmt, ist auch das günstigste an der ganzen Sache und hat maximal 10 Euro gekostet. Futterkosten liegen für mehreren Welpen in den 8–10 Wochen bei maximal 100–150 Euro wenn überhaupt, auf hochwertiges Futter wird selten wert gelegt und es ist meistens das ganz billige Futter und da kommt man auf maximal 60 Euro für alle Welpen. Bei 5 Welpen die nur entwurmt sind und 150 Euro Futterkosten in den 8–10 Wochen zusammen verursacht haben, sind die Ausgaben pro Welpe bei 40 Euro. Das macht einen Gewinn pro Welpen von 310 Euro und das sind bei 5 Welpen 1.550 Euro. Die neuen Besitzer bezahlen die 350 Euro, müssen das Tier noch impfen und auch chipen lassen, das ganze kostet dann auch nochmal um die 150 Euro. Da hat man dann schon 500 Euro für den Welpen bezahlt. Irgendwann kommt noch die Kastration dazu und die kostet zwischen 150-350 Euro sind dann gesamt zwischen 650–850 Euro.

Wer es ordentlich macht, gibt seine Welpen geimpft, gechipt und auch entwurmt ab!

Da sieht man schon dran wer damit Geld machen will und wer eben nicht.

Ich kann dazu noch einige solcher Beispiele nennen, das Beispiel habe ich aus einer aktuellen Kleinanzeige genommen und es fielen mir noch ähnliche ins Auge.

Ich halte allgemein überhaupt nichts davon, wer züchten will sollte es richtig machen und nicht sinnlos vermehren. Genau solche Hunde landen oft im Tierheim selten sind es Auslandstiere oder reinrassige Tiere von einem Züchter aber dazu demnächst mehr.

Ein Tierschutzhund (egal ob ausgewachsen oder ein Welpe) dagegen ist vollständig geimpft, entwurmt, gechipt, besitzt einen Ausweis und ist in der Regel kastriert (außer das Tier ist noch zu jung).

Die Tiere werden vor der Ausreise untersucht, die Tiere müssen transportiert werden und es muss Futter gekauft werden.

Die Tiere sind versichert, auch eine Versicherung möchte bezahlt werden und macht es nicht umsonst.
Halsbänder, Geschirre und Leinen werden auch gebraucht.
Wer sich das alles einmal zusammen rechnet wird sehen das eine Schutzgebühr geschenkt ist und das es weitaus mehr ausgaben sind.

Es fallen auch Spritkosten an, was die Tierschützer selber bezahlen und es sind sehr viele Kilometer die gefahren werden. Es werden Vorkontrollen gemacht, die Tiere müssen auf ihre Pflegestellen gebracht werden oder werden ins neue Zuhause gebracht.

Das was eventuell von einer Schutzgebühr übrig bleibt wird für kranke Tiere verwendet die behandelt werden müssen oder in Behandlung sind.

Das Schonmal als Vergleich zum Thema "Tierschutztiere sollte kostenlos abgeben werden".

Zu mir meinte jemand mal "Ein Tierschutztier ist eigentlich geschenkt", sie selber hat sich damals für sehr viel Geld einen Hund vom Züchter gekauft, hat neben dem Kaufpreis auch sehr viel Geld reingesteckt mit diversen Tierarztkosten usw. An dieser Stelle Danke an J. für das tolle Gespräch.


Ein Tier aus dem Ausland oder allgemein aus dem Tierschutz ist genauso viel Wert wie jedes andere Tier auch. Nur weil es am falschen Ort geboren wurde ist es nicht minderwertig.
Selbst bei einem Abgabetier hat man oft hohe kosten, meistens sind die Tiere weder geimpft noch kastriert oder sind krank, das muss auch behandelt werden und der Tierarzt muss auch bezahlt werden.



Im nächsten Teil der am 28.09.15 erscheint geht es um "Auslandstiere sind schwierig?"  

Was sagst du zum Thema Schutzgebühr?

Liebe Grüße

Hugi & ihre Bande

4 Kommentare:

  1. Von unseren bisherigen fünf Hunden waren / sind drei aus dem Tierheim - wir haben uns über die Schutzgebühr auch nie aufgeregt. Bei Dingo waren es noch 270 DM, bei Laika dann schon 300 Euro und bei Cara dann 350 Euro. Auch wenn ich es nicht gut fand - weil noch zu jung - war Cara aber auch schon kastriert.
    Für einen Hund der untersucht, geimpft, entwurmt und bis zur Abgabe gut versorgt ist finde ich den Betrag eher sehr gering.
    Aber auch wir haben oft das Argument zu hören bekommen, dass Tierheime die Hunde doch verschenken sollten - weil es doch schon "genug" wäre, wenn man sich um so ein Tier kümmern würde. Mir macht das immer Bauchschmerzen, weil ich mich frage, wie sich jemand um ein Tier kümmert, dem eine so geringe Schutzgebühr schon zu viel ist.

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Damon und Cara

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    1. Hallo Isabella :)

      Danke für deinen Beitrag <3

      Rechnet man sich das ganze zusammen ist der Beitrag auch wirklich günstig. Würde man bei dem einen oder anderen Tier die tatsächlich entstandenen kosten nehmen, wären die 350 Euro SG schon längst überschritten. Ein Tier kann auch mal krank werden und selbst wenn es nur eine Erkältung ist aber die muss auch behandelt werden.

      Das ist es ja der Hund soll umsonst abgeben werden aber was ist wenn der Hund zum Tierarzt muss? Dafür will man dann auch selten Geld ausgeben bzw sollte das ja auch umsonst sein, man hat dem Tier ja geholfen *ironeaus*
      Das kleinste Problem ist die Schutzgebühr, an die folge kosten muss gedacht werden Steuern, Versicherung, Futter usw. das ist auch nicht ganz ohne.

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  2. Ich denke es kommt sehr darauf an, wo man ein Tier herholt. Bei einem Tierheim (auch wenn ich schlechte Erfahrungen mit Tierheimtieren bzw. eher den dort arbeitenden Menschen gemacht habe) oder einer privaten Pflegestelle würde ich niemals über die Schutzgebühr meckern, schließlich decken sie nur einen Bruchteil der Kosten, vor allem wenn das Tier schon länger auf ein neues Zuhause wartet. Genauso bei seriösen Züchtern.
    Was allerdings im Tierschutz ja auch oft vorkommt ist das 'rausholen' einiger Notfellchen von Privatpersonen - und diese Pseudo-Schutzgebühr, wie sie auf eBay Kleinanzeigen dann oft verlangt wird, würde ich nicht bezahlen, so Leid es mir für die Tiere auch tut. Wenn der Besitzer diese Tiere schon nicht artgerecht gehalten hat und dann noch Geld bekommt um sie wieder los zu werden, kann das nicht gut gehen und der nächste Spontankauf für ein flauschiges Kinderspielzeug ist schon vorprogrammiert.

    Liebe Grüße!

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    1. Ich kann dir nur zustimmen!
      Natürlich kommt es darauf an woher man das Tier hat und deswegen ging es mir speziell um Tierschutzvereine. Alles andere ist ein Fass ohne Boden.

      Ich habe es letztens erst gelesen, Muttertier plus Welpen wurden gerettet, die Frau zieht die Welpen groß und kümmert sich auch um das Muttertier, tja aber der Besitzer soll dann das Geld für die Welpen bekommen bzw fordert es. Klar ist es für die Tiere besser aber statt Geld würde ich solchen Leuten ein Kastrationgutschein schenken und ein Ticket sich keine Tiere mehr anzuschaffen. Genau diese produzieren wieder nach, gibt ja wieder jemand der dafür bezahlt. Mittlerweile wird auch oft eine dramatische Geschichte erzählt damit man die Welpen besser los wird.
      Es gibt so unzählige beispiele die man täglich sieht.

      Liebe Grüße & Danke für deinen Beitrag


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